Verzeichnisse und wichtige Dateien

Aus

Auf der Disk Station (DS) läuft ein ganz normales Linux. Ganz normal? Fast :)

Wenn man sich mit einem Terminalprogramm auf der DS einloggt (anmeldet), dann kann man sich mit der Login-Shell (Kommandozeile) unterhalten. Diese Shell (ash; ist Teil der BusyBox) versteht eine Menge Kommandos (Commands, Befehle zum Aufrufen von Shell-Funktionen und Programmen). Dazu gibt es bereits ein eigenes Kapitel, das die wichtigsten Kommandos vorstellt.

Die Shell positioniert durch das Anmelden den Benutzer auf sein Home-Directory (Heimat-Verzeichnis). Den Pfad und Namen dieses Directories kann man sich mit dem Kommando pwd (print working directroy) anzeigen lassen. Mit dem Kommando ls (list directory sorted) lässt sich eine Liste der Dateien und Unterverzeichnisse erzeugen. Schöner wird diese Liste durch Hinzufügen der Kommando-Option -l, also ls -l oder abgekürzt ll (= LL kleingeschrieben).

Mit dem Kommando cd / (change directory) positioniert man sich auf die Wurzel (root) des Dateisystems (File-Systems). Führt man anschließend einen ls -l aus, dann erhält man folgende Übersichtsliste:

drwxr-xr-x    2 root     root         4096 Aug 13 21:01 bin
drwxr-xr-x    3 root     root         4096 Aug 17 19:10 dev
drwxr-xr-x    9 root     root         4096 Aug 17 20:01 etc
drwxr-xr-x    9 root     root         4096 Aug 17 20:01 etc.defaults
drwxr-xr-x    2 root     root         4096 Aug  8 16:47 initrd
drwxr-xr-x    8 root     root         4096 Aug 13 20:58 lib
lrwxrwxrwx    1 root     root           11 Aug 13 20:58 linuxrc -> bin/busybox
drwx------    2 root     root         4096 Aug  8 16:34 lost+found
drwxr-xr-x    2 root     root         4096 Aug  8 16:33 mnt
drwxr-xr-x   31 root     root         4096 Aug 18 15:57 opt
dr-xr-xr-x   98 root     root            0 Jan  1  1970 proc
drwxr-xr-x    2 root     root         4096 Aug 15 14:15 root
drwxr-xr-x    2 root     root         4096 Aug 13 20:58 sbin
drwxr-xr-x    9 root     root            0 Jan  1  1970 sys
drwxrwxrwt    3 root     root          580 Aug 18 18:53 tmp
drwxr-xr-x    7 root     root         4096 Aug 13 20:58 usr
drwxr-xr-x   11 root     root         4096 Aug 17 20:01 var
drwxr-xr-x   11 root     root         4096 Aug 13 20:59 var.defaults
drwxr-xr-x   22 root     root         4096 Aug 18 11:59 volume1
drwxrwxrwx    2 root     root         4096 Aug 14 22:45 volumeUSB1

Wozu gibt es diese Struktur? Was ist nun in den jeweiligen Directories enthalten? Das sind die brennende Fragen. Die Struktur ist hierarchisch, dient der Übersichtlichkeit und gibt es seit der dritten Unix-Version, die 1973 geschrieben wurde. Am Anfang war sie noch sehr schlicht: Es gab nur /bin, /dev, /etc, /tmp, /lib und /usr.

/ root
/dev devices - Gerätedateien = symbolische Namen für die Treiberendpunkte der Geräte
/etc et cetera - alle wichtigen Konfigurationsdateien des Betriebssystems
/etc.defaults die originalen Konfigurationsdateien des Betriebssystems
initrd (leer) enthält während des Bootens (Startphase) das initialisierende root-directory, welches später zu / wird
lib libraries - alle wichtigen Standard-Funktionen der Programme, die, da sie wiederverwendbar sind, in sogenannten libraries (Bibliotheken) ausgelagert sind
linuxrc rc = run commands = Datei mit automatischen Startprogrammen. Ist hier ein Link auf die BusyBox, die intern eine Liste der Programme, die während der Initialisierungsphase des Betriebssystems ausgeführt werden. Wird bei anderen Unix-/Linux-Systemen oft durch die Datei /etc/inittab vorgegeben; ist auf der DS in der BusyBox fest eingebaut (falls eine inittab fehlt, wird die in der Busybox eingebaute verwendet).
lost+found wird als Directory vom fsck (file-system-check) genutzt, falls verwaiste Blöcke gefunden werden, werden sie hier abgelegt
mnt mount point - Standard-Mount-Verzeichnis. Ist meist leer. Kann aber für temporäre Mounts benutzt werden. Was ist Mounten? Mounten ist die Verknüpfung zweier Dateisysteme unter Linux.
opt optional packages - wird