Planung der Festplatten und Raidlevel

Aus

Einleitung

Bei der Installation eines neuen Synology Systems lohnt es sich, ein wenig darüber nachzudenken, wie denn nun die genaue Konfiguration der Festplatten aussehen sollte. So kann man sich - auch im Hinblick auf spätere Erweiterungen - einige Mühe ersparen.

Raid

In Geräten mit mehreren Festplatteneinschüben hat man die Möglichkeit zur Einrichtung eines Raid-Systems. Dabei werden mehrere Festplatten zu einem logischen Laufwerk zusammengeschlossen, wobei je nach Raidlevel auch noch durch eine Redundanz der Daten eine Ausfallsicherheit bei Festplattenschäden erreicht wird. Folgende Raidlevel werden unterstützt:

RAID-Level Anzahl Festplatten Tolerierte Plattenausfälle
ohne Raid 1 0
Raid-0 2, 3, 4, 5 0
Raid-1 2 1
Raid-5 3, 4, 5 1
Raid-6 3, 4, 5 2
  • Tolerierte Plattenausfälle gibt an, wie viele Festplatten ausfallen dürfen, bevor ein kompletter Datenverlust entsteht.

Maximale Kapazität

Die nachfolgende Tabelle zeigt die maximale Kapazität der jeweiligen Raidsysteme an. Angenommen wird hierbei eine Plattengröße von 1 TB bei maximal 5 Festplatten (in einer DS 508).

RAID-Level Anzahl der genutzten Platten Kapazität des logischen Laufwerks
ohne Raid 1 1
Raid-0 5 5
Raid-1 2 1
Raid-5 5 4
Raid-6 5 3

Bemerkung: Die Größen wurden hierbei (wie bei Festplatten üblich) in dezimalen Werten angegeben. Außerdem wird noch zusätzlicher Speicherplatz für das System benötigt, wodurch die tatsächlich nutzbare Kapazität geringer ist. Siehe auch Wikipedia: Verhältnis der binären und dezimalen Präfixe

Neben der Aufteilung und Einrichtung der Platten bezüglich des RAID-Levels kann auf Nutzung durch Grenzen des ext3-Dateisystems eingeschränkt werden. Zur Zeit liegt die Grenze bei 16 TB pro Dateisystem (intern.Forum). Mit den Erweiterungsmöglichkeiten (Expansions-Kabinett DX5 oder RX4) kann diese Grenze erreicht werden, deshalb wird Synology im 2. Halbjahr 2009 ein neues Dateisystem anbieten, welches dann eine 64-Bit-Adressierung erlaubt (ab DSM 3.0 wird standardmäßig das Dateisystem EXT4 verwendet, welches 1 EiB erlaubt).

Erweiterung von Raid-Systemen

Sicherheitshinweis

Vor einer Änderung an bestehenden Raidsystemen ist ein Backup der Daten unverzichtbar, da während der Änderung die Redundanz des Raidsystems aufgehoben wird.

Non-Raid zu Raid-1 konvertieren

Die Synology Systeme unterstützen die Konvertierung eines Non-Raid Laufwerks zu Raid-1. Die Daten auf dem Laufwerk werden dabei nicht gelöscht, ein Backup ist trotzdem empfehlenswert.

Non-Raid / Raid-1 zu Raid-5 konvertieren

Dies ist mittlerweile möglich. Siehe dazu auch die FAQ auf der Synology Webseite: Wie kann ich den Typ eines Volumes ändern?

Raid-0 zu Raid-5 konvertieren

Diese Konvertierung wird von den Synology Stations nicht unterstützt. Es ist natürlich immer möglich, die Daten auszulagern, die alten Volumes zu löschen und in Anschluss daran das neue gewünschte Volume zu erstellen.

Erweiterung der Raid-1 / Raid-5 Laufwerkskapazität

Die Synology Stations unterstützen die Erweiterung der Laufwerkskapazität über die Installation von größeren Festplatten. Dabei müssen alle Festplatten eine nach der anderen ausgetauscht werden, wobei nach jeder Festplatte das Raidsystem neu aufgebaut werden muss. Hat man alle Platten durch größere ersetzt, kann man im Webmanager die Größe des logischen Laufwerks erweitern.

Raid-5 Erweiterung durch Zufügen einer weiteren Festplatte

Die Synology Stations bieten die Möglichkeit zur Erweiterung eines Raid-5 Systems durch Hinzufügen einer weiteren Festplatte. So kann man ein 3-Platten Raid-5 zu einem 4-Platten Raid-5 erweitern und ein 4-Platten Raid-5 zu einem 5-Platten Raid-5. Während der Erweiterung des Raidsystems ist eine Redundanz der Daten nicht gegeben. Ein Backup der Daten ist daher empfehlenswert.

Übersicht verschiedener RAID-Konfigurationen mit einem Synology-NAS

RAID-KONFIG.jpg

Tabelle bei Google-Calc als Webseite

RAIDs, die nicht normal sind

Wenn man sich mit RAIDs auf der Linux-Ebene auseinandersetzt, dann stößt man schnell auf das Tool mdadm, mit dem man die Administration von RAIDs durchführt. Es ist ein ziemlich umfangreiches und auch nicht ganz einfaches Tool, aber man kann damit alles einrichten und auch im Fehlerfall richten.

Alle Informationen hier auf dieser Seite gehen von einem normalen RAID aus. Es gibt aber auch RAIDs, die nicht komplett sind. Man nennt sie 'degraded', also zum Beispiel ein RAID-1 mit nur einer Platte oder ein RAID-5 mit nur zwei Platten. Solche 'degraded' RAIDs werden manchmal verwendet, weil man gerade noch nicht genügend Platten zur Verfügung hat; manchmal entstehen sie auch, weil man ein Platte entfernen möchte, sich aber nicht die Mühe machen will, alles neu aufzusetzen.

To create a "degraded" array in which some devices are missing, simply give the word "missing" in place of a device name. This will cause mdadm to leave the corresponding slot in the array empty. For a RAID4 or RAID5 array at most one slot can be "missing"; for a RAID6 array at most two slots. For a RAID1 array, only one real device needs to be given. All of the others can be "missing".