Hibernation: Dinge, die den Disk-Spin-Down betreffen

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Version vom 17. Februar 2013, 17:01 Uhr von Leobard (Diskussion | Beiträge) (redundanten text über "übliche verdächtige" rausgeschnitten, drei verschiedene Listen (üblich, weckt auf, hält auf) mangels klarer Unterscheidbarkeit auf eine Liste gemerged, Formatierung vereinheitlicht indem die ---- weg, h3, und spaces)
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Der Ruhezustand, auch Hibernation (wörtlich „Winterschlaf“), ist eine Funktion vieler Synology NAS. Der Ruhezustand kann von Programmen, Funktionen, Prozessen und USB-Geräten der NAS selbst, sowie den über das Netzwerk mit ihr verbundenen Rechnern verhindert oder auch unterbrochen werden. Dieser Artikel umfasst bekannte Umstände welche solche Störungen des Ruhezustandes auslösen.

Wo konfiguriere ich den Ruhezustand?

Der Ruhezustand der Festplatten wird über Control Panel>Power>HDD Hibernation konfiguriert. Alle weiteren Instruktionen gehen davon aus, dass hier der Time wert gesetzt ist, am besten auf einen Wert der die Platten rasch abdreht, etwa 10 Minuten. Der advanced HDD hibernation Modus, sofern vorhanden, ist auch aktiviert.

(Anmerkung des Authors: Werte KollegInnen, diesen Absatz bitte sofort korrigieren, falls ich da falsch liege. Wer aber bestätigen kann, das obiger Absatz über die Power>HDD Settings stimmt, bitte diesen Hinweis löschen).

Wie erkenne ich ob der Ruhezustand der Festplatten funktioniert?

Nur eine LED am Gehäuse leuchtet (bei der DS212 eine Blaue), und die DiskStation ist sehr ruhig, und braucht deutlich weniger Strom, wenn sie im Hibernation Modus ist. Beispiel: Der Stromverbrauch im Hibernate ist 4Watt, bei Betrieb etwa 17-20Watt (DS212). Ein Festplatten-Betriebsgeräuch lässt auch auf einen gestörten Disk-Spin-Down schliessen.

Aktivierung der Protokollierung zur weiteren Diagnose

  • Via Telnet/SSH auf die DiskStation einloggen
  • Auf der Kommandozeile eingeben:
syno_hibernate_debug_tool --enable 10
  • Telnet/SSH wieder verlassen mit:
exit
  • Nun mindestens die in den Systemeinstellungen eingestellte Zeit zum Herunterfahren der Festplatten warten; am besten einfach doppelt so lange um sicher zu sein
  • Nach dem Abwarten dann das Log-File lesen.
    • Am einfachsten die Logdatei per DiskStation-Kommandozeile anschauen:
vi /var/log/messages
    • Wer will, kann alternativ das Log-File über die Web-Oberfläche runterladen:
http://<IP der DiskStation>:5001/webman/index.cgi?diagnose=debug
    • Für ältere DSM Versionen (2.0 - ~2.3) sollte folgende Adresse funktionieren:
http://<IP der DiskStation>:5000/webman/index.cgi?debug=1
    • Das nun downloadbare Log ist entweder plaintext oder mit gnuzip komprimiert, also gegebenenfalls un-taren. Es sollte mehr Informationen zum (fehlenden) Ruhezustand geben
  • Die Protokollierung kann danach wieder wie folgt auf der DiskStation-Kommandozeile deaktiviert werden:
syno_hibernate_debug_tool --disable

Störungsquellen

Allgemein

Der Ruhezustand wird jedesmal gestört, wenn auf die Festplatten zugegriffen wird. Was heißt das?

  • Zugriffe aus dem WAN können den Ruhezustand verhindern, da die DS(Disk Station) bereits hochfährt wenn das Webinterface aufgerufen wird.
  • Laufende PCs prüfen periodisch im Netzwerk ob die DS noch ansprechbar ist und wecken diese somit. Mit XPAntispy lässt sich dieser Netzwerkscan abschalten. Für die manuelle Deaktivierung siehe[NetCrawler].
  • Es könnte sein, dass der Indexdienst noch läuft, z.B. müssen im Hintergrund die Thumbnails für die Photostation generiert oder Vorschaubilder der Videos im photo-Verzeichnis erstellt werden. Mit dem Befehl top über telnet kann man sich alle laufenden Prozesse (z.B. convert oder ffmpeg) anzeigen lassen. Je nach Menge der im Ordner photo gespeicherten Bilder, Videos und Rechenleistung der Synology Station wird entsprechend Zeit benötigt.

Auch die Downloadstation verhindert den Ruhezustand der Platten.

Die üblichen Verdächtigen

Zur Zeit ist bestätigt, dass der Ruhezustand durch folgendes gestört wird - also Plattenzugriffe auslösen:

Squeezecenter

Webalizer

Die DS fährt stündlich ohne ersichtlichen Grund hoch. Vermutlich liegt es am stündlichen Log. Siehe Synology Forum Thread

Local Master Browser

[WebUI] > [File Sharing] > [Win/Mac OS]

Master Browser / Wins Server

System: alle -
Datum: 2009/5 -
Diagnose: Wenn im DSM die Option Masterbrowser aktivieren eingeschaltet ist oder die DS selber mit einem WINS Server läuft, dann wird jeder Client im Netz (auch ohne Zugriff auf die DS) die DS wecken. Dies da der Masterbrowser resp WINS Server für die Auflösung der netbios Namen zuständig ist

Popcorn Hour A-110

System: DS107+ -
Datum: 2009/05 -
Diagnose: Es liegt an der Popcorn Hour A-110. Die macht irgendwas mit der DS auch wenn sie im Standby ist. [1]

Verwendung der Mailstation

System: alle
Datum: 2009/07 -
Diagnose: Wenn die Mailstation installiert und aktiviert ist, wird der Spin-Down verhindert. Um den Spin-Down wieder zu ermöglichen, müssen die Häkchen im DSM entfernt werden. Eine Deinstallation der gesamten Mailstation ist selbstverständlich nicht nötig.

Audiostation

System: alle
Datum: 2009/07
Diagnose: Laufende Wiedergaben der Audiostation verhindern ebenfalls den Spin-Down.

Laut diesem post vom 16.2.2012 verhindert auch der "Enable Audio Station Log for Diagnosis" den Hibernate modus.

Downloadstation

System: DS107+ -
Datum: 2010/10 -
Diagnose: Wenn bei der Downloadstation zusätzlich noch "emule" aktiviert ist, wird der Spin-Down verhindert - auch wenn nichts zum down- bzw. uploaden vorhanden ist.

OpenVPN

System: alle
Datum: 2011/04
Diagnose: OpenVPN wurde über das ipkg installiert. In der Server Config: /opt/etc/openvpn/openvpn.conf sind folgende Beiträge drin:

ifconfig-pool-persist ipp.txt

ipp.txt ist hierbei der Name der Datei für die Ip-Adressen der Dateien und wird alle 10 Minuten auf die Platte geschrieben

status openvpn-status.log

Der Status des Servers wird alle Minute auf die Platte in die Datei openvpn-status.log geschrieben.
Lösung: Beide Zeilen auskommentieren

pyLoad

Das automatische Update von pyLoad weckt die Festplatten, wenn es eingeschaltet ist.

pyLoad Config->Plugins->UpdateManager->Activated = Off setzen oder das Update-Intervall wie gewünscht vergrößern.

WINS (NetBIOS)

WINS (Windows Internet Naming Service, eine Implementierung von NetBIOS über TCP/IP) dient zur Namensauflösung im lokalen Netzwerk und führt auch dazu, dass die DiskStation ohne aktuellen Zugriff angesprochen wird und die Platten hochfahren. Durch Abschalten von NetBIOS lässt sich dies beheben, allerdings kann die Disk Station dann nur noch über ihre IP Adresse angesprochen werden. Um sie wieder über den Namen ansprechen zu können, trägt man in der HOSTS Datei den Namen und die IP Adresse der Disk Station ein.Infos zur Hosts-Datei

Windows XP

Start->Einstellungen->Netzwerkverbindungen->(aktive Netzwerkverbindung, z.B. LAN Verbindung 1)->Eigenschaften->
Allgemein->Internetprotokoll (TCP/IP)->Eigenschaften->Erweitert->WINS->NetBIOS über TCP/IP deaktivieren

In %WINDOWS%\system32\drivers\etc\HOSTS die IP Adresse und den Namen eintragen.

lmhosts-Abfrage

Für Infos über die Hosts-Datei hier klicken(Wikipedia Hosts-Datei). Die aktivierte Einstellung sorgt unter Windows 7 Professional x64 und einer DS112J alle 25min für wake-up-calls. Gilt für Windows NT/2000/XP/2003/Vista/7 32 & 64 Bit

...->Netzwerkverbindungen->Eigenschaften->Internetprotokoll Version 4 (TCP/IPv4)->Eigenschaften->Erweitert->WINS->LMHOSTS-Abfrage aktivieren->(Haken entfernen)

Das deaktivieren verhindert die Nutzung der oben genannte Methode zur Deaktivierung der NetBios Namensauflösung.

NetCrawler

Der NetCrawler ist eine Windows Funktion die nachweislich ab Windows 2000 existiert. Diese Funktion sucht im Netzwerk periodisch nach neuen Netzwerkdruckern, Computer und Freigaben. Wenn in der DiskStation der Windows Dateiserver(CIFS) aktiviert ist und über die Firewall freigegeben(Port 137, 138, 139 u. 445)ist, kann es, vor allem bei gemappten Netzlaufwerken, dazu führen, dass dieser NetCrawler die DiskStation anfragt und diese daraufhin die Platten hochfährt um in den Betriebsmodus zu wechseln.

Windows 7

Einige Nutzer von Windows 7 werden bereits festgestellt haben, dass laufende Rechner die DiskStation immer wieder starten lassen. Dies kann folgende Gründe haben:

Dateiindizierung

Vor allem unter Windows 7 wurde die Indizierung von Dateien deutlich verstärkt um insgesamt schneller Zugriff auf Dateien zu haben.

Beispiel: Wer nun z.B. seine Musik auf der DiskStation liegen hat und zudem diesen Ordner in der Windows 7 Bibliothek "Music" hinzugefügt hat, kann damit rechnen, dass diese Bibliothek von Win 7 von Haus aus indiziert wird.

Unter "Systemsteuerung"->"Indizierungsoptionen" kann dies leicht überprüft und ausgebessert werden.

Windows Media Player-Netzwerkfreigabedienst

"Gibt Windows Media Player-Bibliotheken mithilfe des universellen Plug & Play für andere Players und Mediengeräte auf dem Netzwerk frei"(Beschreibung des Dienstes unter Windows 7) Dieser Dienst besitzt die Fähigkeit über UPnP mit einer DiskStation zu kommunizieren. Dabei teilt Windows Geräten im Netzwerk mit, dass es ein UPnP Gerät ist von dem aus Medien abgespielt werden können, es veröffentlicht sich also im Netzwerk. Wenn in der Firewall der DiskStation die Ports für DLNA/UPnP freigegeben sind, führt dies in sehr vielen Fällen dazu, dass die DiskStation in periodischen Abständen von ~20min von diesem Dienst angesprochen wird und damit aufgeweckt wird.

Referenzen